Hände weg vom Bürgergeld!
Eine neue Grundsicherung soll das Bürgergeld ablösen. Diese sieht auch schärfere Sanktionen vor. Die Debatte darüber ist so alt wie das Arbeitslosengeld, früher als „Hartz IV“ bekannt (und berüchtigt!). Doch nun kommt sie wieder auf den Tisch. Eine Petition fordert: „Nein zu schärferen Sanktionen beim Bürgergeld: Das Existenzminimum ist nicht verhandelbar!“ Also Hände weg vom Bürgergeld!
Immer dann, wenn es heißt, dass der Sozialstaat zu teuer sei, kann man wetten, was kommen wird. Anstatt über eine Wiedereinführung der Vermögensteuer oder eine Reform der Erbschaftssteuer zu sprechen, geraten wieder einmal diejenigen in den Fokus, die sowieso schon am wenigsten haben. Nämlich Bürgergeld-Empfängerinnen und -Empfänger. Zur Begründung werden hierbei regelmäßig die sogenannten „Totalverweigerer/-innen“ herangezogen. Diese machen jedoch nur 0,27 Prozent aller Bürgergeld-Empfängerinnen und -Empfänger aus.
Diese Sanktionen können bis zum Totalverlust aller Geldleistungen führen. Also von allen Leistungen inklusive der Unterstützung für die Unterkunft!
Keine Belege, dass Sanktionen wirken
In einem Grundsatzurteil verwies das Bundesverfassungsgericht 2019 auf das Grundgesetz. Danach ergäbe sich die Ausgestaltung der Grundsicherung aus dem Grundrecht auf ein menschenwürdiges Existenzminimum. Denn staatliche Verpflichtung sei es, die Würde des Menschen zu achten und zu schützen. Der vollständige Wegfall sei „auf Grundlage der derzeitigen Erkenntnisse mit den verfassungsrechtlichen Maßgaben nicht vereinbar“, heißt es im Urteil.
„Es liegen keine tragfähigen Erkenntnisse vor, aus denen sich ergibt, dass ein völliger Wegfall von existenzsichernden Leistungen geeignet wäre, das Ziel der Mitwirkung an der Überwindung der eigenen Hilfebedürftigkeit und letztlich der Aufnahme von Erwerbsarbeit zu fördern.“
Deshalb fordert eine Petition:
Hände weg vom Bürgergeld!
Siehe (hier) auch
- tagesschau.de: „Worauf sich Schwarz-Rot beim Bürgergeld geeinigt hat“ vom 9. Oktober 2025
- tagesschau.de: „DGB-Chefin Fahimi kritisiert geplante Sozialkürzungen“ vom 11. Oktober 2025
- Jobcenter – eine zutiefst verachtenswerte Institution
- Fördern und Fordern
- Mehr Interesse an Statistiken als an Menschen


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