Unter dayne vayse shtern (Unter deinen weißen Sternen)
.Von Avrom Sutskever (Abraham Sutzkever)
Unter dayne vayse shtern [Unter deinen weißen Sternen]
shtrek tsu mir dayn vayse hant. [streck mir zu deine weiße Hand.]
Mayne verter zaynen trern, [Meine Wörter die sind Tränen,]
viln ruen in dayn hant. [wollen ruh’n in deiner Hand.]
Ze, es tunklt zeyer finkl [Sieh, es dunkelt ihr Gefunkel]
in mayn kelerdikn blik, [in meinem kellerdicken Blick,]
un ikh hob gornit keyn vinkl [und ich hab’ gar keinen Winkel]
zey tsu shenken dir tsurik. [sie zu schenken dir zurück.]Un ikh vil dokh, got, getrayer, [Und ich will doch, Gott, Getreuer,]
dir fartroyen mayn farmeg, [dir vertrauen, was ich habe,]
vayl es mont in mir a fayer [denn es brennt in mir ein Feuer]
un in fayer mayne teg. [und im Feuer meine Tage.]
Nor in keler un in lekher [Nur in Kellern und in Löchern]
veynt di merderishe ru. [weint die mörderische Ruh’.]
Loyf ikh hekher – iber dekher [Lauf ich höher, über Dächer]
un ikh zukh: vu bistu, vu? [und ich suche: Wo bist du, wo?]Nemen yogn mikh meshune [Jagen mich seltsame Gestalten}
trep un hoyfn mit gevoy. [Treppen und Höfe mit Geheul.]
Heng ikh a geplatste strune [Hänge ich eine gerissene Saite]
un ikh zing tsu dir azoy: [und ich sing’ zu dir jetzt so:]
Unter dayne vayse shtern [Unter deinen weißen Sternen]
shtrek tsu mir dayn vayse hant.
Mayne verter zaynen trern
viln ruen in dayn hant.