Altersschnupfen
Auch das noch: Altersschnupfen! Zu den Zipperlein, die mich seit einiger Zeit altersbedingt plagen, kommt nun auch noch diese Unannehmlichkeit hinzu. Wobei das Wort noch fast beschönigend klingt.
Medizinisch spricht man von chronischer seniler (seröser) Rhinitis, umgangssprachlich auch Alterstropf- oder -triefnase genannt. Laut der Wikipedia ist „diese Form einer Rhinitis […] im höheren Alter recht häufig“, genauere Zahlen seien aber nicht erhältlich, da die Altersveränderungen der Nase bisher nur wenig erforscht wurden. Laut einer anderen Quelle leideten „etwa 25 Prozent der Menschen […] mit zunehmendem Alter an einer ständig laufenden Nase“. Manche sprechen bei der senilen Rhinorrhoe, eine weitere Bezeichnung, von geringeren Prozentzahlen.
Nun, egal, bei mit tritt sie jedenfalls auf. Und das meist morgens, wobei es keinen Unterschied macht, ob ich früh morgens aufstehe oder erst um die Mittagszeit. Aber auch tagsüber oder zu anderen Zeiten läuft die Nase immer wieder einmal, oft auch länger. Und häufig beim Essen. Aber auch außerhalb meiner Wohnung, etwa beim Einkaufen. Schon peinlich, wenn dann plötzlich die Nase zu triefen beginnt! Deshalb: immer ein Taschentuch griffbereit haben!
Aber zum Glück ist ja Winter; da fällt eine triefende Nase hinter einem Taschentuch nicht so auf. Glück im Unglück.
Mit einem Schnupfen als Begleiterscheinung einer Erkältung lässt sich diese Unannehmlichkeit allerdings kaum vergleichen. Zumindest nicht bei mir: In einem solchen Fall wäre der Schnupfen zumindest auch mit mehr oder weniger häufigem Niesen verbunden, das hier völlig wegfällt. Auch eine verstopfte Nase tritt nicht auf, dafür ist das Sekret ziemlich dünnflüssig. Alterstropfnase trifft das Krankheitsbild bei mir also weitaus besser als Altersschnupfen. Manche Menschen sollen aber auch über eine stark verstopfte Nase klagen.
Als Ursachen kommen neben äußeren Einflüssen wie z. B. Hausstaub oder Hausstaubmilben etwa verengte Nasennebenhöhlen wie überhaupt eine Veränderung der Nasenform infrage. Die Anzeichen hiervon: Die Nase wird größer, die Nasenspitze senkt sich ab und die Nasenflügel fallen etwas mehr ein. Solche Veränderungen kann ich bei mir zwar nicht feststellen, aber so häufig schaue ich meine Nase ja auch nicht an.
Also auch das noch: Altersschnupfen. Oder Alterstropfnase oder Alterstriefnase oder wie auch immer man das nennen mag. Doch wie schrieb Wilhelm Busch schon in „Aphorismen und Reime“, Abschnitt „Tod nur vorläufige Abrechnung“: „Alte Bäume behämmert der Specht am meisten.“
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