„Lieber Asylgegner“
Beim gestrigen Aktualisieren meines schon älteren offenen Briefs an die AfD-Anhänger und dem Lesen der dortigen Kommentare bin ich auf einen köstlichen Text gestoßen, auf den ich hier gern aufmerksam machen möchte: „Lieber Asylgegner“.
Mit
Lieber Asylgegner,
Deutschland ist ein Leistungsland! Hier muss man Leistung bringen, um etwas zu erreichen. In manchen Fällen erreichen auch hauptberufliche Söhne und Töchter etwas, aber dann haben die Eltern eben viel geleistet.
beginnt ein Text, der sich an Menschen richtet, die sich gegen geflüchtete Menschen aussprechen. Um es einmal neutral zu formulieren. An Menschen, die Geflüchteten die Schuld an ihrer eigenen beruflichen Misere geben. Doch dem ist nicht so:
Dein Leben wird sich nicht verbessern, wenn keine Flüchtlinge hierher kommen.
Im Weiteren folgen Vorschläge, wie Asylgegerinnen und -gegner ihre eigene Situation verbessern können. So etwa:
Wenn Du auf Facebook rumpöbelst und Dich vor Flüchtlingsunterkünften wie ein Idiot benimmst, dann hat das sicher nicht die Konsequenzen, die Du dir wünschst. Die Flüchtlinge kommen trotzdem. Aber immer öfter sind deutsche Firmen der Meinung, dass sie mit solchen dummen Menschen wie Dir nicht in Verbindung gebracht werden wollen.
Klingelt etwas? Mit solchen Kommentaren wie diesem mögen Sie sich nämlich bei ihren Kumpels beliebt machen, aber sicherlich nicht bei der Arbeitgeberschaft: „‚haubt Sache‘ Hass, koste es, was es wolle!“ in meinem beruflichen Weblog.
Nimm Dich einfach mal etwas zusammen und suche nicht immer die Schuld für Dein jämmerliches Leben bei anderen.
Der Text: Kratzenberg: „Lieber Asylgegner“ vom Sommer 2015. Und über den Zusammenhang zwischen dem Verhalten in (a)sozialen Netzwerken und möglichen Kündigungen: ZAPP, das Medienmagazin des NDR: „Gläserne User: Wie du mit Likes deinen Job riskierst“ vom 6. Juli 2022.
(Siehe hier etwa auch „Deutschland schafft sich ab“!)
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