Viele Menschen unterschätzten die Nazis in Deutschland zunächst. Auch Kurt Schumacher. Doch seitdem er sich ab 1923 mit der NSDAP näher auseinandergesetzt hatte, kam er zur Auffassung, nach der der Antisemitismus das einzige Band sei, das die Bewegung zusammenhalte, und dass der Nationalsozialismus allein an die Gewalt glaube. Im Reichstag hielt er nur eine Rede, in der er die NSDAP scharf angriff. Er verhöhnte sie als Partei, die „… die restlose Mobilisierung der menschlichen Dummheit“ geschafft habe:

Die ganze nationalsozialistische Agitation ist ein dauernder Appell an den inneren Schweinehund im Menschen. […] Wenn wir irgendetwas beim Nationalsozialismus erkennen, dann ist es die Tatsache, dass ihm zum ersten Mal in der deutschen Politik die restlose Mobilisierung der menschlichen Dummheit gelungen ist. […] Sie können tun und lassen was Sie wollen, an den Grad unserer Verachtung werden sie niemals heranreichen.

(Aus der Rede des damaligen SPD-Reichstagsabgeordneten Kurt Schumacher vom 23. Februar 1932 im deutschen Reichstag, zitiert nach der Friedrich-Ebert-Stiftung)

Fällt uns hierbei angesichts unzähliger Kommentare von deren Wählerschaft in den (a)sozialen Medien, in denen sich die Dummheit Bahn bricht, nicht der Vergleich mit einer heutigen Partei ein, die die Mobilisierung der menschlichen Dummheit auf ähnliche Weise erreicht? (Siehe hierzu beispielsweise „Alles Quatsch mit der angeblichen Pandemie“ und viele weitere unter dem Schlagwort „AfD“ gespeicherte Kommentare!)

(Siehe hier auch „Ungeistig“, ein Zitat aus dem Flugblatt II der Widerstandsgruppe gegen das Nazi-Regime „Weiße Rose“, und „Das siebte Flugblatt” dieser Gruppe!)