Tod einer Ratte
Vorhin musste ich eine Ratte töten. Ich berichte hier also über den Tod einer Ratte. Sensible Gemüter mögen diesen Bericht daher besser nicht lesen!
So wie immer, wenn ich mich in den Garten hinter meinem Wohnhaus setze, öffnete ich auch heute wieder die Tür zum Keller und unten die zum Raum mit den Heizöltanks, um Wärme in die muffigen und feuchten Räume zu lassen. Als ich später erneut die Stufen hinunterstieg, um Letztere wieder zu schließen, entdeckte ich am oberen Beginn der Treppe eine Ratte. Auf dem Boden der Stufe hinter ihrem Hinterteil befand sich eine kleine gelbe Lache. Urin, dachte ich. Ich war mir sicher, dass sie bei meinem ersten Abstieg noch nicht dort gelegen hatte. Aber ich ging davon aus, dass sie tot ist.
Groß war sie nicht; ich habe früher schon viel größere Ratten gesehen (und aus dem Keller einer damaligen Arbeitsstätte entfernt). Aber anfassen wollte ich sie trotzdem nicht. Und was, wenn sie gar nicht tot war, sondern sich noch in ihrem Todeskampf befand? Sie hatte zwar trotz meiner durch die Clogs lauten Schritte keine Bewegung gezeigt. Aber was, wenn sie bei einer Berührung plötzlich in eine letzte Panik verfiel und biss?
Und was macht man mit einer toten Ratte? Biomülltonne? Restmüll? Meinen Kater habe ich damals im Garten beerdigt, aber eine Ratte?
Ich beschloss, mich zuerst in meiner Wohnung für meine weiteren Erledigungen umzuziehen und die Ratte dann zu entfernen. Als ich wieder an der Kellertür eintraf (ich hatte mir auch dicke lederne Arbeitshandschuhe angezogen), hatte die Ratte sich in der Zwischenzeit bewegt: Sie hatte sich um etwa 180 Grad gedreht und eine zweite kleine Urinpfütze hinterlassen. Also vermutlich doch noch nicht tot!
Ich überlegte, ob ich einen der größeren Backsteine, die seitlich des Treppenabgangs lagen, nehmen und auf sie herabfallen lassen sollte. Beim Anblick der Schneeschaufel, die gleich daneben an der Wand lehnte, hatte ich eine bessere Idee.
Schon beim ersten Stoß mit der spitzen Seite begann sie zu fiepen und wollte fliehen, was ihr aber nicht mehr gelang. Sie war vorher schon zu schwach, außerdem musste ich ihr mit einem der ersten Stöße das Rückgrat gebrochen haben. Ich wollte sie nicht unnötig quälen und beschloss, direkt auf den Kopf zu zielen, brauchte aber trotzdem etwa zehn Stöße, bis sie zu fiepen aufhörte und sich nicht mehr rührte. Der zähe Tod einer Ratte.
Selbst angesichts des vorher schon nahen Todes wollte sie sich diesem nicht einfach so ausliefern …
(Siehe hier auch „Die Flamme“!)
Gruselige Geschichte!
Natürlich ist auch Ratten ein kurz und schmerzlos zu gönnen! Wenn es denn sein muss….
(im Haus würde ich es mit ‚ja‘ beantworten)
Interessant vielleicht auch, warum lag sie da, verletzt?
Ratten sind übrigens hoch intelligent!
Verletzt war sie nicht; ich vermute, dass sie sowieso ihrem Tod nahe war. Die Intelligenz von Ratten ist bekannt!