Leidenschaft mit Hindernissen
Caroline ist glücklich mit ihrem neuen Freund. Gerade hatten sie „Shakespeare in Love“ im Kino gesehen und sind auf dem nächtlichen Heimweg. Sie gehen scherzend und flirtend die Straßen entlang und dann durch einen Park. Sie umarmen und küssen sich dabei mehrmals, beide immer stärker erregt. Sie fühlt, dass sie von ihm leidenschaftlich begehrt wird, als er sie plötzlich von hinten umarmt.
Sie bekommt einen Schreck und überlegt gerade, ob sie womöglich gezwungen sein würde, um Hilfe zu rufen, wer weiß schon, was er vorhat, als sie seinen Mund fühlt, wie er sie zärtlich auf ihren Hals küsst und dabei seine Hände auf ihre Brüste legt. Beruhigt bringt sie ihren Kaugummi zum Platzen. Der stört vielleicht, beschließt sie, nimmt ihn aus ihrem Mund und lässt ihn zu Boden fallen.
Verstohlen wischt er sich die Reste der Kaugummiblase von seiner Backe und gleitet mit seinem Mund auf ihrem Hals nach unten, bis ihn die Kapuze ihres Anoraks daran hindert, weiter zur Schulter zu gelangen.
Caroline schmilzt dahin. Sie liebt es, wenn er sie auf ihren Hals und ihre Schultern küsst. Sie drückt sein Gesicht mit einer Hand noch fester auf ihren Hals. Nach einer Weile vernimmt sie erstickte Geräusche.
Nach Luft japsend, nimmt er einen tiefen Atemzug, nachdem er seinen Kopf aus ihrem Griff befreit hat. Zwischen ihrer Hand, ihrem Hals und der Kapuze eingeklemmt, ist ihm die Luft etwas knapp geworden.
Caroline hört seine Atemstöße. Leidenschaft, vermutet sie wohlig erschauernd, und fasst nach hinten. Sie fühlt, wie seine Hände auf ihren Brüsten ruhen, sie streicheln, er ihr liebevolle Worte ins Ohr flüstert und seine linke Hand langsam an ihrer Flanke entlang nach unten und in ihre linke Jackentasche gleitet.
Feuchte Taschentücher, bemerkt er, als er mit einer Hand in ihre Jackentasche schlüpft, um sie auch mit ihrem Unterkörper näher an sich zu ziehen. Sie hatte während des Films vor Rührung mehrmals ausgiebig geschnäuzt und die Taschentücher danach in ihren Taschen verstaut, wie er sich nun wieder erinnert. Unauffällig nimmt er eins nach dem anderen und lässt es zu Boden fallen, als er beim vorsichtigen Wegkicken merkt, dass er mit seinem Schuh an etwas kleben bleibt. Ein Kaugummi!
Caroline bemerkt, dass er mit einem Bein leichte ruckartige Bewegungen macht. Was hat er denn, fragt sie sich. Dann vernimmt sie ein Klimpern, das aus der Tasche ihres Anoraks kommt, in die er soeben erneut seine Hand schiebt.
Kleingeld! Mindestens zehn Euro, darunter diverse Centstücke bis hinunter zu den Kupfermünzen, schätzt er. Durch das Entfernen der Taschentücher war es aus der Polsterung befreit worden und klimpert nun leise bei jeder ihrer Bewegungen. Behutsam befördert er es langsam in seine Hosentasche, während er nebenbei immer noch versucht, seinen Schuh vom Kaugummi zu lösen.
Caroline fühlt, wie seine Hand wieder in ihre Tasche gleitet und auf ihrem Unterleib zu liegen kommt. Sie schwenkt mit ihrem Unterkörper leicht nach rechts, damit er seine rechte Hand auch in ihre rechte Tasche stecken kann, obwohl sie es schade findet, wenn er seine Hände von ihren Brüsten nimmt, die gerade begannen, steif zu werden.
Sch… Kaugummi, denkt er, und lässt seine rechte Hand langsam in ihre andere Jackentasche gleiten. Wenigstens scheint sie verstanden zu haben! Nachdem er auch daraus zwei oder drei Taschentücher entfernt hat, klirrt auch dort etwas: ihr Schlüsselbund! Warum musste sie partout immer sämtliche Schlüssel an nur einen Bund hängen, schimpft er innerlich. Er und umfasst ihn fest, sodass er ohne weiter zu klimpern in seiner anderen Hosentasche landet, die noch nicht von all dem Münzgeld gefüllt ist.
Caroline spürt, dass sein linkes Bein immer noch zuckt, aber auch, dass ihr Unterkörper von seinen Händen langsam gegen seinen gedrückt wird und wie seine Hände sich ihren intimsten Zonen nähern, die in eine immer stärkere Erregung geraten. Er mag meinen Hintern, fällt ihr ein, drückt diesen fester an ihn und spürt etwas Hartes: sein Geschlechtsteil!
Er spürt etwas Hartes in ihrer Gesäßtasche. Hat sie etwa einen Vibrator dabei? Vorsichtig tastet er mit einer Hand dem Hindernis entgegen. Ihr Mobiltelefon, stellt er beruhigt fest, das sie nach dem Film wohl wegen Überfüllung ihrer Jackentaschen in ihre Hose gesteckt hatte. Er zieht es langsam heraus und steckt es in die Gesäßtasche seiner Hose. Inzwischen war es ihm endgültig gelungen, seinen Schuh vom Kaugummi zu lösen.
Als Caroline wieder seinen Unterleib spürt, erschrickt sie, ihr Mobiltelefon völlig vergessend. War da nicht eben noch etwas Hartes? Hat er etwa plötzlich die Lust verloren, die ihr gerade kommt? Ich muss ihn wieder erregen, beschließt sie, und beginnt, mit ihrem großen Hintern, von dem sie wusste, dass er ihn wie auch ihre füllige Figur liebt, kleine kreisende Bewegungen nach rechts und links, nach oben und unten zu machen.
Verzweifelt will er eine Hand aus ihrer Jackentasche reißen, um seine nur locker gegürtete Hose festzuhalten, die durch das Gewicht des Kleingelds, des Schlüsselbunds, des Telefons und ihr Reiben droht, dem Gesetz der Schwerkraft zu folgen und zu Boden zu gleiten. Doch er fühlt, wie seine Hände in ihren Taschen festgehalten und auf ihren Unterleib gedrückt werden.
Vor sich langsam steigernder Erregung und Leidenschaft bekommt Caroline Panik. Erst ist das Harte verschwunden und jetzt will er mich da unten nicht weiterstreicheln? Sie beginnt, etwas lauter zu stöhnen und sich noch wilder zu bewegen. Vielleicht erregt ihn das wieder! Da hört sie ein gedämpftes Klirren unter sich.
Nachdem er vergeblich versucht hatte, seine Hände, die sie mit eisernem Griff auf ihr Geschlecht presst, aus ihren Taschen zu ziehen, prallt seine Hose auf dem Boden auf. Münzen kullern in alle Richtungen.
Caroline erschrickt wieder, aber als sie zu Boden und dort seine Hose sieht, fühlt sie sich fast am Ziel ihrer Wünsche. Ich muss nun wohl in die Offensive gehen, rast es durch ihren Kopf. Sie dreht sich mit einem Ruck um. Dass an ihrem Anorak etwas reißt, vernimmt sie nur am Rande. Nimm mich, gurrt sie, und will ihn auf eine nahe gelegene Parkbank ziehen.
Mist, jetzt ist sie doch gerutscht! Aber bevor er seine Hände aus den aufreißenden Jackentaschen ziehen und sich bücken kann, um seine Hose wieder hochzuziehen, hat sie sich schon auf ihn gestürzt. Er verliert das Gleichgewicht und findet sich auf dem Boden wieder, Caroline halb auf sich liegend. Etwas knackst in seiner Gesäßtasche …
Nimm mich, fleht sie, und drückt ihren Mund fest auf seinen, während sie mit einer Hand seinen Schwanz streichelt. Noch immer so klein, fragt sie sich, und knetet fester. Als sie hört, dass er zu sprechen versucht, stülpt sie ihre Lippen noch fester auf seinen Mund. Sie möchte es, hier und jetzt, und beginnt ihre Hose zu öffnen.
Autsch, das tut weh, versucht er ihr mitzuteilen, doch ihr Mund und ihre Zunge, die in seiner Mundhöhle bohrt, hindern ihn daran. Außerdem fühlt er, wie sich das Bier während des Films durch einen langsamen Harndrang bemerkbar macht, und versucht sie von sich zu drücken.
Hiergeblieben und Ruhe jetzt, denkt Caroline in ihrer Leidenschaft, hält den zappelnden Körper unter sich fest und küsst und knetet weiter. Dabei fühlt sie, wie ihre Brüste durch die Reibung wieder hart werden, nur bei ihm ist nichts dergleichen der Fall! Sie schwingt sich mit inzwischen heruntergezogener Hose ganz auf ihn und ruckelt auf und ab. Irgendwann muss es ihm doch auch kommen …
Als ich diese Geschichte las, musste ich lachen, wobei sich die Geschichte merkwürdig verändert. Anfangs überlegt Caroline noch, ob er ihr womöglich was Böses will, und plötzlich steigert sie sich zum „Mann verzehrenden“ Vamp, der alles völlig egal zu sein scheint, wenn es nur hier und jetzt und gleich geschähe.
Die Charaktere der Geschichte sind so grotesk überzogen, dass kein Absatz ohne Lacher oder zumindest Schmunzeln bleibt. Erst zerplatzt eine Blase an seiner Backe, weil sie gerne ohne (Kaugummi) möchte, er zappelt, weil er an den Resten derselben Blase(nreste) festklebt, schließlich quält ihn seine (eigene) Blase, die ihn zappeln lässt: zappelnde Leidenschaft.
Wenn ich so eine Handlung jemals beobachten sollte, würde ich „Mäuschen“ spielen wollen, aber vielleicht auch überlegen, ob man dem armen Mann zur Hilfe eilen muss, der auf einer Parkbank mit runter gerutschter Hose, auf den Boden klöterndem Tascheninhalt und einem zerquetschten Handy von ihr zerquetscht wird.
Man kann für beide nur hoffen, dass sie mit der verzehrenden (verzerrten) Situation klar kommen, wenn sich die Situation wieder entspannt hat. Das Ende ist womöglich offen, weil es nicht mehr zum Lachen ist, aber vielleicht gibt es ja noch ein Happyend, falls es eine Fortsetzung geben sollte …
Auf jeden Fall scheint diese Beziehung zumindest sehr materialzehrend zu sein, denn Anorak, Hose, Handy, der heruntergefallene (und auseinander gerollte) Bargeldbestand in ihrer bzw. spÃäer seiner Jacken-/Hosentasche sind zu Schaden gekommen. Ob auch er, der zappelnde Körper, bei so viel ungebremster (rabiater) weiblicher Leidenschaft Schaden genommen hat, lässt die Geschichte auch offen.
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