Demonstriertes Kindertheater mit Commedia dell’arte
Während meines Studiums der Germanistik mit den Schwerpunkten „Neuere deutsche Literatur“ (ab dem 16. Jahrhundert) und „Kinder- und Jugendliteratur“ an der Goethe-Universität in Frankfurt am Main richtete Prof. Dr. Klaus Doderer, damaliger Leiter des Instituts für Jugendbuchforschung, dort die Stelle einer studentischen Hilfskraft für das zunächst einsemestrige Projekt „Demonstriertes Kindertheater“ im Arbeitsbereich Kindertheater ein. Infolgedessen erarbeitete ich mit zwei Kommilitoninnen und einem Kommilitonen einen Theaterabend im Stile der italienischen Commedia dell’arte, der am 16. Februar 1984 um 18.00 Uhr in Institut für Jugendbuchforschung zur Aufführung gelangte.
Commedia dell’arte für Kinder: einmal klassisch, einmal modern
Der erste Teil: Pantalone in Nöten
Der erste Teil bestand aus dem „klassischen“ Szenario „Pantalone in Nöten“ aus einer Kinderpantomime des 18. Jahrhunderts. Zum Hintergrund: Während dieser Zeit existierten in fast ganz Europa Kinderpantomimegruppen, die zwar aus Kindern bestanden, jedoch ausschließlich für Erwachsene spielten, wobei sich die Zuschauer an den „Miniaturen“ ergötzten. Die Kinder waren Waise oder wurden ihren Eltern abgekauft und geradezu militärisch für ihre Aufgaben gedrillt, erhielten selbst aber nur (lausige) Unterkunft und (magere) Verpflegung. Kindertheater im heutigen Sinn gab es damals noch nicht.
Hier wirkten mit:
Colombina: Carmen Helbig
Harlequino: Katja Ott
Coviello, Ansager: Markus Eisele
Pantalone: Ronald Filkas
Der zweite Teil: Seife kaufen
Der zweite Teil bestand aus einem „modernen“ Szenario frei nach der Spielidee „Seife kaufen“ aus „Du wärst der Pienek“ von Ursula Wölfel.
Hier wirkten mit:
Frau: Carmen Helbig
Verkäufer: Katja Ott
Reiseleiter, Musikant: Markus Eisele
Mann: Ronald Filkas
Commedia dell’arte für Kinder: einmal klassisch, einmal modern – der Film
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Siehe hier auch
- „Was Sie schon immer (nicht) wissen wollten (6)“ über die oft unsinnige Verwendung des Wortes „dramatisch“
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