Frauenbekanntschaften
Ich muss sehr viele Frauenbekanntschaften haben. Also Frauen, die interessiert sind, meine Bekanntschaft zu machen. Zumindest dann, wenn ich mir die Betreffzeilen gewisser Spam-E-Mails anschaue, die immer gleich lauten: „[…] wartet auf Ihre Antwort“. Wobei die Auslassungspunkte für Melanie, Elfriede, Zilla, Crescentia, Raphaela, Schwanhild, Aloisia, Meike, Friederike, Fränze, Cathrin, Lisbeth, Dörthe, Ziska, Valeska, Irmhild und viele, viele weitere Frauen stehen, die alle auf meine Antwort warten.
Auch die Nachrichten sind jeweils alle gleichlautend:
Hallöchen, meine Süße. Ich kenne dich seit einigen Tagen von Insta und ich möchte dich kennenlernen.
Ich mache einige Berichte mit meinen Nacktfotos.
Ich warte auf Sie.
„Meine Süße“? Hält man mich etwa für eine Frau? Und sucht lesbische Liebe?
„Berichte [!] mit Nacktfotos“? Also so etwas wie Aktreportagen? Nacktberichte?
Aber das sind nur zwei der Merkwürdigkeiten. So stehen diese Namen nie als Absenderadresse der E-Mails. Und ich bin auch gar nicht bei „Insta“. (Nur bei Pinterest, und das eher beruflich.) Aber vielleicht sollte ich dem beitreten?
Was gäbe ich nicht alles für Frauenbekanntschaften …
(Siehe hier beispielsweise auch „Sie wird Dich geil finden“, „Das Programm“ und weitere unter dem Schlagwort „spam“!)
Ja, und wenn man die alle kennenlernt, dann braucht man natürlich auch Potenzpillen, die ebenso häufig per Spam-Mails angeboten werden. Solche – nun, nennen wir sie mal: Medikamente sind freilich nicht immer ganz billig, und so sollte man am besten gleich in Bitcoin investieren und einen richtigen Reibach machen, sodass man sich dann eine Riesenmenge an Pillen leisten kann, woraufhin die ganzen Zuckermäuschen dann schön »oh« und »ah« stöhnen können. Da schließt sich doch der Kreis.