„Russeneinbruch“ als Korrekturvorschlag
Wer die automatische Rechtschreibprüfung im Browser aktiviert hat, kennt das: Manchmal macht sie die seltsamsten Vorschläge. So erhielt ich vor wenigen Tagen das Wort „Russeneinbruch“ als Korrekturvorschlag. Auswirkungen des Kriegs in der Ukraine?
Angefangen hatte es mit der Frage einer Bekannten im Nachbarschaftsnetzwerk nebenan.de. Sie hatte überrascht bemerkt, dass eine Nachricht oder eine Antwort auf einen Beitrag, den sie gerade verfasste, schon bei der Betätigung der Zeilenschaltung, die bekanntlich auch als Eingabetaste dient, gesendet oder veröffentlicht wurde. Ein Verhalten, das vorher nur und ausschließlich durch das Anklicken der „Abschicken“- resp. der „Antworten“-Schaltfläche möglich war! Sie fragte, ob dieses neue Verhalten auch schon anderen Mitgliedern dieses Netzwerks aufgefallen sei.
Da ich einen Tag vorher das gleiche Problem hatte, antwortete ich ihr dort. In meiner Antwort benutzte ich den Genitiv des Worts „Zeilenumbruch“, nämlich „Zeilenumbruchs“. So wie auch gerade jetzt beim Verfassen dieser Notiz, erschien dieses Wort rot unterschlängelt – und beim Klick auf das Kontextmenü erschienen als Korrekturvorschläge neben „Zeilenumbruch“, „Zeilenumbruch-“ eben auch der „Russeneinbruch“! Leider kann ich davon keinen Bildschirm-Schnappschuss anfertigen. Das Pop-up-Fenster mit den Korrekturvorschlägen verschwindet nämlich sofort, sobald ich nur eine Maus- oder Tastaturbewegung ausführe. Aber probieren Sie es selbst einmal aus! (Für „Pop-up-Fenster“ erschien übrigens u. a. das Wort „Pfostenstecker“ als Vorschlag, doch das nur nebenbei.)
Das Wort „Russeneinbruch“ gibt es übrigens tatsächlich, wobei wir dessen tödliche praktische Umsetzung derzeit beobachten können. Es existiert z. B. auch wortwörtlich im Untertitel eines Buches, in dem es um einen russischen Einmarsch in ein polnisches Dorf während des Ersten Weltkriegs geht, und beim Scrabbeln können Sie es auch verwenden. Aber falls Sie ähnlich witzige, absurde oder makabere Rechtschreibvorschläge erhalten haben, teilen Sie uns diese in einem Kommentar mit!
(Siehe auch Konrad Lischka: „Technikärgernis Rechtschreibprüfung: Barock Obama und die Stinker-Raketen (Spiegel Online, 12.3.09)“ und hier „Anklage gegen Hoeneß“ über die Aktualität von Suchvorschlägen im Browser!)
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