Was Sie schon immer (nicht) wissen wollten (29)
Was kosten eigentlich Männer?
Ja, Sie haben richtig gelesen: Was kosten eigentlich Männer? Allerdings geht es hier nicht darum, was etwa Männer kosten, die eine Art von Prostitution ausüben. Es geht darum, was Männer die Gesellschaft kosten. Und das ist immens viel! Ein Buch klärt auf.
Es sind Männer, die einen überwiegenden Teil von Verbrechen aller Art begehen. Darunter auch schwerste Wirtschaftskriminalität und Sexualdelikte. Männer sind viel häufiger in Verkehrsunfälle verwickelt. Männer rauchen mehr, ernähren sich ungesund und trinken mehr als Frauen. Und Männer beginnen Kriege. Die Frage, was kosten eigentlich Männer, stellt sich in diesen Zusammenhängen durchaus. Genauer: Was kosten eigentlich Männer die Gesellschaft?
Darüber hat nun ein Mann (!) ein Buch geschrieben: der Wirtschaftswissenschaftler Boris von Heesen mit „Was Männer kosten“.
Der Cum-Ex-Skandal
Der Autor nennt hierzu folgende Zahlen: Im Jahr 2019 seien über drei Viertel der Tatverdächtigen in der Wirtschaftskriminalität Männer gewesen. Von den drei Milliarden Euro Schaden, die dabei entstanden seien, entfielen 2,27 Milliarden (76 Prozent) auf Wirtschaftsverbrechen, die von Männern begangen wurden.
Exemplarisch hat der Autor den Cum-Ex-Skandal untersucht. Er sei ein Symbol dafür, welche Auswirkungen es haben könne, wenn Männer unter sich sind. Die Vorgehensweise beruhe nämlich auf einem typisch männlichen Konstrukt.
Gefängnisse und häusliche Gewalt
Als ein weiteres Beispiel führt er Gefängnisaufenthalte an. Knapp 94 Prozent der Insassen in Deutschland seien Männer. Ein Tag im Gefängnis koste 130 Euro pro Häftling; das seien drei Milliarden Euro im Jahr. Dann: die von Männern ausgehende häusliche Gewalt, bei der zu 81 Prozent Frauen betroffen seien.
Allein deren direkte Kosten beliefen sich auf 803 Millionen Euro. Das Geld gehe in die Arbeit von Polizei und Justiz, von Frauenhäusern sowie in die medizinische und psychologische Versorgung der Opfer nach Misshandlung und Vergewaltigung.
Status- und Konkurrenzdenken
Männer möchten ein möglichst hohes Ansehen genießen. Das bilde sich auch beim Kraftfahrt-Bundesamt ab: Fahrzeuge über 450 PS würden zu 97 Prozent auf Männer zugelassen.
Der Autor wagt die These, dass die restlichen drei Prozent aus rein steuerlichen Gründen auf die Partnerin zugelassen seien.
Alles eine Folge des Patriarchats
Geld sei als Schmiermittel wirtschaftlicher und politischer Prozesse die Sprache des Patriarchats. Und der Grund, warum wir das Patriarchat nicht überwinden. Es sei ein wehrhaftes System, über Generation hinweg eng gewoben und nur schwer zu durchdringen. Deshalb störten sich Männer auch so vehement an Frauenquoten. Sie empfänden, dass ihnen durch die Quote etwas genommen werde: Es blieben weniger Führungspositionen und weniger Plätze am Tisch für sie übrig.
Eine Art von Enteignung. Und die sei mit Unsicherheit und Angst verbunden.
Das Patriarchat benachteiligt auch Männer
Vielen Männern fehle der Resonanzraum, um diese Phänomene kritisch zu hinterfragen. Der Zugang zur eigenen Gefühlswelt. Doch das Patriarchat benachteilige nicht nur Frauen, sondern auch Männer. Etwa dann, wenn ihnen vor Familiengerichten nicht zugetraut werde, dass sie für ihre Kinder sorgen können.
Was kosten eigentlich Männer?
Um die eingangs gestellt Frage zu beantworten: Autor Boris von Heesen berechnet, dass Männer die Gesellschaft mit 63 Milliarden Euro belasten.
Hier ein Gespräch mit ihm: „Was Männer kosten: Wissenschaftler berechnet, dass Männer die Gesellschaft mit 63 Milliarden Euro belasten“, ein redaktioneller Beitrag des beruflichen Netzwerks Xing vom 20. September 2022. Er ist auch für Menschen lesbar, die nicht angemeldete Nutzer/-innen des Netzwerks sind, allerdings entgehen diesen die zum Teil köstlichen und (natürlich, möchte man anmerken) hauptsächlich von Männern verfassten Kommentare.
Siehe hier etwa auch
- „Die Rüpel sind immer die anderen!“, auch eine Literaturempfehlung
- „MÄNNER SCHLUSS VERKAUF“
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