Ultimativer Finanzkreislauf
Es ist August, eine kleine Stadt an der Riviera, Hauptsaison, aber es regnet, die Stadt ist leer. Alle haben Schulden und leben auf Kredit. Zum Glück betritt ein reicher Russe eines der Hotels. Er will ein Zimmer, legt 500 Euro auf den Tisch und geht, um sich das Zimmer anzusehen. Der Hotelchef nimmt das Geld und rennt zum Metzger, um seine Schulden zu begleichen. Dieser nimmt die Banknote und rennt zum Schweinezüchter, um seine Schulden zu regulieren. Dieser nimmt die 500 Euro und rennt zum Futterlieferanten, um seine Schulden zu reduzieren. Dieser nimmt das Geld und gibt es der Prostituierten, bei der er laufend auf Kredit war. Sie nimmt das Geld und rennt zum Hotelchef, um ihre Schulden für das Stundenzimmer zu bezahlen. Genau in diesem Moment kommt der Russe zurück, sagt, das Zimmer gefalle ihm nicht, nimmt seine 500 Euro zurück und verlässt die Stadt. Niemand hat etwas verdient, aber die ganze Stadt hat keine Schulden mehr und schaut plötzlich wieder völlig optimistisch in die Zukunft!
(Ein sozusagen ultimativer Finanzkreislauf, aus einem elektronischen Rundschreiben eines ehemaligen Torwartkollegen, inhaltlich und typografisch leicht bearbeitet. Erinnert einen das nicht an etwas?)
So kann es aber mit der Liebe noch viel besser gehen.
Weil keiner da ist, der den Kredit wieder zurücknimmt.
Der Kredit bleibt und vermehrt sich ganz einfach.
Aber eine schöne Geschichte.
Interessante Idee, die Geschichte auf die Liebe zu übertragen!
Auch auf die Gefahr hin, ein ‚Spielverderber‘ damit zu sein, aber rein buchhalterisch gesehen hatte das ganze Dorf doch von vornherein keine Schulden.
Und außerdem nimmt dieser Russe damit den Leuten die Möglichkeit, von ihren Schulden etwas absetzen zu können – denn nur so entstehen (oft) wahre Gewinne.
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