Wasserschäden
Wasser ist etwas Feines! Unsere Erde ist zum größten Teil davon bedeckt, der menschliche Körper besteht zum größten Teil daraus. Ohne Wasser kein Wachstum, kein Ackerbau und daher kein Anbau von und keine Versorgung mit Lebensmitteln. Kein Bier ohne Wasser und man kann wunderbar darin baden. Zu viel Wasser kann jedoch auch unangenehm bis tödlich werden. Man denke etwa an Überschwemmungen, die allerdings in den meisten Fällen von Menschen gemacht sind. So auch Wasserschäden in der Wohnung.
Seit ich diese eigentlich sehr schöne Wohnung bezogen habe, vergeht kaum ein Jahr ohne Schäden, verursacht durch überflüssiges Wasser. Mal bewirkt ein überlaufendes Waschbecken oder ein undichtes Fusselsieb an der Waschmaschine der Mieter über mir hässliche Feuchtigkeitsflecken an Decken und Wänden, mal bersten alte Bleirohre und eine komplette morgendliche Dusche regnet in meine Küche herab. Mal rinnt auf der Toilette Wasser außen an einem Fallrohr hinunter, mal tropft es dort von der Decke. Um nur einige der Wasserschäden zu nennen. Dementsprechend sind die betroffenen Räume die am meisten renovierten in meiner Wohnung.
Nachdem ich irgendwann überzeugt war, dass das letzte Stückchen alten Bleirohres ausgetauscht worden ist, musste ich mich kürzlich eines Besseren belehren lassen. Nachdem der Mieter über mir nachmittags seine Waschmaschine in Gang gesetzt hatte, erschienen wenig später am Abend erste Flecken an Decke und Wänden. Im weiteren Verlauf breiteten sie sich auch noch in der Küche und auf der anderen Seite der Zwischenwand, wo die Toilette liegt, aus. Am nächsten Tag erfolgte sofort eine Meldung an die Hausverwaltung, die daraufhin ein Sanitärunternehmen beauftragte, nach der Ursache zu suchen und diese zu beheben. Eine Woche lang tat sich nichts.
Als der Mieter genau eine Woche später und fast um die gleiche Uhrzeit erneut Wäsche waschen wollte, beschloss ich aus einer dunklen Vorahnung heraus, die Probe meiner Musikgruppe ausfallen zu lassen und weiter an meinem Rechner zu arbeiten. Als ich plötzlich einen lauten Schlag aus meiner Küche hörte, war ich zunächst nicht sonderlich erschreckt. Dies änderte sich aber rapide, als ich mir die Ursache ansah: Von der Küchendecke über meiner Spüle hingen große Fetzen der Tapete und auf der Spüle und dem Boden darum herum lagen Teile des Putzes, der durch die nun offene Decke sichtbar wurde! (Interessant bei diesem Anblick war, wie man zur vorletzten Jahrhundertwende verputzte bzw. mörtelte, nämlich mit Schilf als Verbundmaterial, und wie viele Schichten Tapete bereits übereinander aufgetragen worden waren.) Dass es daraus auch noch tropfte, muss ich wohl nicht besonders erwähnen. Genauso wenig, dass dieser Wasserschaden nicht entstanden wäre, wenn eben jene Sanitärfirma vorher hier gewesen wäre, wie sich nach deren Besuch herausstellte! Glück im Unglück: Das in der Spüle befindliche Geschirr wurde nicht zerstört.
Langsam finde ich es fast schade, dass sich über meinem Wohn-, Schlaf- und Arbeitszimmer keine Wasserleitungen befinden. Es hätte nämlich auch mal wieder eine Renovierung nötig! Aber man kann sich seine Wasserschäden leider nicht aussuchen …
Das hört sich aber gar nicht gut an.
Mir scheint bei dem Vermieter/der Hausverwaltung einiges im Argen zu sein, wenn so viel und so regelmäßig Schäden dieses Ausmaßes auftreten. Bei meiner Altbauwohnung (Haus von 1895) werden ca. alle zwei Jahre die Rohre systematisch gereinigt, damit es nicht zu Verstopfungen und daraus resultierenden Überschwemmungen kommt. Das Problem kenn ich hier im Haus nicht, was nicht daran liegt, dass ich ganz oben wohne. Unter mir hat auch keiner solche Probleme.
Vielleicht ist auch die Hausrat-/Haftpflichtversicherung des Mieters über Dir zuständig, wenn ein Flusensieb nicht gereinigt war (fahrlässiges Verhalten…)
Ich wünsch Dir, dass der Schaden mit allen Folgen bald vollständig und dauerhaft beseitigt und auf Kosten des Vermieters renoviert wird.
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