Wäsche vor dem Fenster
Der Autor notiert: Die neuen Mieter über ihm sind reinlich. Das äußert sich beispielsweise an ihrer Wäsche vor dem Fenster. Trotz mehreren Unwettern mit reichlich Regen hängt sie dort und hängt und hängt. Und nimmt dem Autor das Licht weg!
Die neuen Mieter über mir, ein junges Paar, sind nett. Und reinlich. Das kann ich hören. Wenn sie duschen, zum Beispiel, und das kann auch schon einmal um 6 Uhr morgens sein, wenn ich noch schlafe. Dann rauscht nämlich das Duschwasser durch das Abflussrohr, das durch meine Küche läuft. Und sie duschen oft! Heute morgen auch: Punkt sechs diesmal (meist ist es kurz nach sechs), und wieder einmal bin ich davon aufgewacht! Oder beim Staubsaugen, und das kann auch schon einmal sonntagmorgens gegen 10 Uhr sein. Wenn ich noch schlafe. Da sie Holzparkett in der Wohnung haben und ich ein Hochbett, kann ich auch das hören, sozusagen direkt über: Weniger als einen Meter trennen meinen Kopf vom Staubsauger.
Zum Glück haben sie, im Gegensatz zu den Vormietern, bisher davon abgesehen, ihre Wäsche noch spät nachts oder an Sonn- und Feiertagen zu waschen. Letzteres zumindest bei Weitem nicht so häufig wie die vorigen Mieter. Das kann ich nämlich auch hören, weil es beim Schleudergang in meiner Küche mitunter entsetzlich rumpelt und ich es mit der Angst zu tun bekomme, die Decke könne herunterkommen. Eine nicht ganz unberechtigte Angst, siehe den Eintrag „Wasserschäden“!
Am letzten Samstag habe ich den weiblichen Teil des Paares angesprochen, wie lange sie denn noch gedenken, ihre Wäsche vor dem Fenster zum Trocknen hängen zu lassen. Vor dem Küchenfenster haben sie nämlich von den Vormietern das Wäschegestell, auch Wäschereck genannt, übernommen und nutzen es auch. Inzwischen hängt dort nämlich gerade Bettwäsche vor dem Fenster, Laken und Bettbezüge, die mir etwas Tageslicht wegnehmen. Bewohnerinnen und Bewohner einer Parterrewohnung kennen vielleicht das Problem mit mangelnder Lichtzufuhr.
Die Mieterin reagierte ausweichend. Sie würde in Zukunft auch weiterhin das Wäschereck nutzen wollen, wogegen ich ja prinzipiell keine Einwände hege. Nur angesichts der Dauer, wie lange ihre Wäsche vor dem Fenster denn noch hängen werde, habe ich inzwischen etwas Bedenken. Da der anbrechende Tag versprach, wenigstens zunächst trocken zu bleiben, wäre es eine gute Idee von ihr gewesen, die Wäsche vor dem nächsten Regen abzuhängen. Doch nichts geschah, die Wäsche vor dem Fenster hängt immer noch, wobei „zum Trocknen“ inzwischen völlig sinnlos geworden ist!
Ach, erwähnte ich bereits, wie lange ihre Bettwäsche vor dem Fenster inzwischen hängt? Seit etwa knapp drei Wochen! Richtig gelesen: drei Wochen! Und dass es zurzeit, seit Mitte Mai und Anfang Juni 2016, in ganz Deutschland, also auch hier, seit Wochen immer wieder regnet, teilweise mit starken und länger anhaltenden Gewittern mit Hagel usw., sei hier in Erinnerung gerufen!
Und für die nächsten Tage sind weitere Schauer und Gewitter angesagt …
(Siehe hier auch „Eine Frau im Waschsalon“ und „Fenster putzen“!)
[Aktualisierung vom 13. Juni 2016: Es gab tatsächlich weitere Schauer, Gewitter und starke Regenfälle! Aber es geschehen noch Zeichen und Wunder, denn seit heute Mittag hängt keine Wäsche vor dem Fenster mehr, nachdem sie dort gut und gern vier Wochen lang gehangen hatte! Zum Trocknen aufgehängt, lässt sich so wirklich nicht sagen, denn beispielsweise gestern wurde sie noch zweimal so vollkommen nass, dass sie geradezu triefte und es aus der Wäsche in der Garten tropfte.
Mal gespannt, wie lange das nächste Waschgut hängen bleiben wird …]
Pingback:My Home is my Castle! – Ronalds Notizen
Pingback:Nicht nur zur Weihnachtszeit – Ronalds Notizen