Deutschland wider Deutschland
Von Friedrich von Logau
Das Eisen zeugt ihm selbst den Rost, von dem es wird verzehret;
Wir Deutschen haben selbst gezeugt die, die uns jetzt verheeret.
(Aus Friedrich von Logau, auch Salomon von Golaw, * 1604 oder 1605, † 1655: Sinngedichte, Desz anderen Tausend 3. Hundert, auch unter dem Titel „Deutschland wieder Deutschland“ veröffentlicht)
Auch wenn wir uns wunderten
sogar nach Jahrhunderten
änderte sich gar nicht so viel
’s ist immer noch das alte Spiel
der (alten/neuen) Mächtigen,
die sich selbst berechtigen…
(mal eben schnell getextet)
Das passt auch:
„Der Anschein von Korrumpierbarkeit, von Abhängigkeiten, von Sponsoring
von Politik und Politikern muss unbedingt vermieden werden.“
Christian Wulff, 1999
„Was stört mich mein Geschwätz von gestern“
Konrad Adenauer, 1. Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland, 1949-1963)
Offenbar hat sich manches wirklich nicht so sehr verändert….
Ich dachte bei der Veröffentlichung keineswegs nur an unseren derzeitigen Bundespräsidenten, auch wenn jener im Prinzip natürlich recht hat, zudem beachte man, wann Friedrich von Logau gelebt hat, gerade bei seinem immer noch aktuell erscheinenden Gedicht „Heutige Weltkunst“:
Anders sein und anders scheinen;
Anders reden, anders meinen;
Alles loben, alles tragen;
Allen heucheln, stets behagen;
Allem Winde Segel geben;
Bös’ und Guten dienstbar leben;
Alles Tun und alles Dichten
Bloß auf eignen Nutzen richten:
Wer sich dessen will befleißen,
Kann politisch heuer heißen.
Pingback:Radfahrer, Hunde und die deutsche Republik – Ronalds Notizen