Benzinpreise
Es gibt Themen, von denen der Betreiber dieser Notizen nie gedacht hätte, sie hier einmal zu behandeln. Eins davon sind die Benzinpreise, über deren Höhe sich gerade wieder heftig aufgeregt wird. Aber sich aufregen und die Motoren laufen zu lassen?
Ich hätte nie gedacht, hier mal über Benzinpreise zu schreiben. Aber alle regen sich wieder einmal über zu hohe Benzinpreise auf. In diesem Zusammenhang gibt es mir allerdings zu denken, wenn ich täglich irgendwo mindestens ein Kraftfahrzeug sehe, das mitunter minutenlang und bis zu länger als einer halben Stunde mit laufendem Motor steht, sei es, um zu telefonieren, sei es, um es warmlaufen zu lassen (ja, auch das gibt es noch immer!), sei es, um sich darin von der Freundin zu verabschieden, sei es, um etwas am Straßenrand einzukaufen, sei es, um etwas zu entladen, sei es, um darin auf jemanden zu warten, und zwar Fahrzeuge aller Klassen, Alter und Zustände.
Den Vogel schoss kürzlich abends ein Wagen mit polnischem Kennzeichen ab, der in einem Wohngebiet verschlossen und mit abgezogenem Zündschlüssel geparkt stand — mit laufendem Motor, vom Fahrer weit und breit keine Spur!
Solange ich stehende Autos mit laufendem Motor sehe, können die Benzinpreise einfach noch nicht hoch genug sein!
Leider gibt es immer wieder solche Leute, aber hier kann man ja nicht grundlegend von ausgehen. Viele versuchen schon spritsparend und umweltfreundlich zu fahren, dennoch die überhöhten Preise ärgern einen auf der ganzen Linie, besonders weil man das Gefühlt hat, dass die Konzerne mittlerweile für eine Erhöhung überhaupt keinen vernünftigen Grund brauchen und dieses nach Lust und Laune machen können. Hier muss endlich ein Riegel vorgeschoben werden.
Ich kann mich Mamy nur anschließen. Weil es immer wieder Idioten oder Gedankenlose gibt, kann man nicht sagen, dass die Preise ruhig noch höher steigen könnten. Es gibt genug Leute, die auf ein Auto zwingend angewiesen sind,
– weil der ÖPNV im Laufe der Jahrzehnte ausgedünnt wurde, weil in bestimmten Gegenden fast gar keiner vorhanden ist,
– weil berufsbedingt Sachen transportiert werden müssen, um Geld zu verdienen, was nur im Auto möglich ist
– weil für das Jobcenter heute 2 mal täglich 1 1/2 Stunden Arbeitsweg als zumutbar gelten usw. und der ÖPNV eben nicht ausreicht…
– glücklich wer in der Großstadt lebt und so fit ist, dass er/sie laufend oder radelnd alles erreichen kann (und in der Großstadt auch noch einen halbwegs guten ÖPNV hat)
Ich habe kürzlich von einer Frau gelesen, alleinerziehend, die ihr Kind aus der Kita nehmen musste, weil sie morgens genau 1 Bus hatte, das Kind hinzubringen, dann ein paar Stunden bis zur Rückfahrt warten musste, um dann gleich wieder einzusteigen, um das Kind abzuholen. Das alles in einer Flächengemeinde auf dem Land. Da fahren nur Schulbusse, so dass man um 7 in der Stadt ankommt, zum Arztbesuch mindestens 2 Stunden warten muss, nur mittags zurück kann. Was macht man, wenn man alt und /oder krank ist? Da ist ein (kleines) Auto notwendig. In vielen Gegenden ist der „Kaufmann“ nicht mehr um die Ecke und wenn man dann kein Auto hat oder es sich nicht mehr leisten kann, damit zu fahren, dann kann man nicht mal seine Einkäufe erledigen.
Wenn das Auto aus den verschiedensten Gründen nötig ist, dann ist es wichtig, dass es auch halbwegs bezahlbar bleibt.
Grundsätzlich müssen wir Sprit sparen. Es ist eine Ressource, die bald nicht mehr zur Verfügung steht. Die CO2-Werte müssen reduziert werden usw.
Aber:
Die Politik sollte endlich o h n e lange Übergangsfristen Grenzwerte festsetzen, damit sich in WENIGEN Jahren auch die, die sich keinen Neuwagen leisten können, in den „Genuss“ spritsparender Autos kommen können. Die Techniken gibt es schon lange…
Entscheidend muss auch der absolute Verbrauch pro km sein und nicht der Verbrauch im Verhältnis zur Autogröße wie es heute gehandhabt wird.
Aber die Politiker und die Autoindustrie kungeln, vor den Mineralölkonzernen wird gekuscht. Warum auch immer…. (ich will ja niemandem bösartig was unterstellen)
Dass die Mineralölkonzerne an der Preisschraube drehen, schließt der Autor mit seinem Beitrag keineswegs aus, allerdings ist es auch so, dass man bei jemandem, der seinen Motor im Stand laufen lässt, nicht von einer Protesthaltung dagegen sprechen kann! Zudem kann man immer wieder lesen, dass der Verkauf von PS-starken Wagen seit Jahren steigt, besonders die sogenannten SUVs, die bekanntermaßen nicht wenig Benzin verbrauchen, erfreuen sich immer größerer Beliebtheit. Erst kürzlich gab es im ZDF angesichts der Benzinpreise auf neuem Rekordhoch einen Bericht darüber, der mit dem Fazit schloss, dass es offensichtlich noch genug Autofahrer gibt, die deren Höhe nicht stört: Hauptsache Fahrspaß!
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