Liebe Thunderbird-Entwickler,
bereits im letzten Jahr, genauer gesagt: Anfang Juli 2012, machte die Nachricht die Runde, dass Mozilla die Weiterentwicklung des E-Mail-Programms Thunderbird einstellen wird. Es habe für Mozilla in Zukunft keine Priorität mehr, weil das ursprüngliche Ziel, Thunderbird als innovative Alternative zu anderen E-Post-Programmen zu etablieren, nicht erreicht worden sei, die meisten Nutzer aber mit den bereits vorhandenen Funktionen völlig zufrieden seien. Zudem gehe der Trend in Richtung webbasierter und mobiler E-Mail-Lösungen. Aktualisierungen, die die Sicherheit und Stabilität gewährleisten, werde es jedoch auch weiterhin geben. Ob Mozilla die Unterstützung für Thunderbird auf lange Sicht ganz einstellen wird, bleibt abzuwarten.
Outlook oder Thunderbird: Wer sich nicht über eine Oberfläche mit meist mit Werbung zugepflasterten Seiten zu seinen E-Mails durchklicken wollte, hatte bislang die Wahl zwischen diesen beiden Anwendungen. Im beruflichen Bereich war erstere (wie auch der Internet Explorer als Browser) eindeutig weiter verbreitet, aber privat wurde der freien Software (und damit auch Firefox) meist der Vorzug gegeben.
Wer bereits mit dem Microsoft-Produkt Outlook gearbeitet hat, weiß aber, dass dieses wenigstens einen bestechenden Vorteil hat: Man kann sich die zu verwendenden Anführungszeichen einstellen, also statt den im Deutschen immer wieder falsch verwendeten (und sogar auf Typografie-Blogs vorzufindenden!) englischen Anführungszeichen “” die korrekten deutschen „“ anwenden, wenn man auf gute Typografie Wert legt! Das und die entsprechenden Varianten für andere Sprachen nach Jahren des Bestehens von Thunderbird endlich auch einmal einzuführen, ist euch leider nie gelungen oder habt ihr nie in Angriff genommen, obwohl es bereits 2004 auf Bugzilla (Bug 234800 – use of language-specific quotation marks while writing mail) angeregt wurde! Und inzwischen schreiben wir 2013 und der Autor hat gerade auf die Version 17.0.6 aktualisiert! Gleiches gilt übrigens auch für Firefox: Der erste Browser, bei dem man die Anführungszeichen für das Eingeben von Text einstellen kann, das wäre doch was, zumal dieser im Gegensatz zum Internet Explorer auch in Lage ist, diese wiederzugeben (man vergleiche nur dieses Blog in den verschiedenen Browsern)!
Wenn Thunderbird also auf der Stelle tritt (und für Firefox keine bahnbrechenden Neuerungen mehr zu erwarten sind), wird unweigerlich eine Abwanderung stattfinden, wie sie anscheinend schon zu beobachten ist. Schade, liebe Entwickler, der Autor hat jahrelang gern mit den Ergebnissen eurer Kunst gearbeitet!
PS: Dass Thunderbird seit mehreren Versionen regelmäßig abstürzt, wenn man die Informationen zur Fehlerbehebung aufsucht, um sich dort die Absturzberichte anzuschauen — welch ein Witz! —, dafür aber — der Witz geht weiter! — des Öfteren eine Absturzmeldung erstellt, wenn man es normal beendet, ist euch wohl bislang leider auch entgangen …
Leider werden ja oft genug noch nicht mal die englischen typografischen Anführungszeichen verwendet. Ein HTML-Texteditor wandelt, anders als ein Textverarbeitungsprogramm, die Strichlein, die man per [Umschalt]+[2] eintippt, leider nicht in typografische Anführungszeichen um, sondern es kommen gerade Striche dabei heraus, nämlich Zollzeichen „“ statt „“ oder “”. Sehr traurig, so was.
Aber über Thunderbird kann ich, von diesem Manko abgesehen, nichts Schlechtes sagen.
Oh, dein Editor wandelt die Striche ja doch um. ""
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Diese doppelten Zäpfchen, wie ich sie nenne, sind noch nicht einmal Zollzeichen!
In Thunderbird kann man sich mit der Eingabe der Tastenkombination Alt und gleichzeitig auf dem Ziffernblock 0132 für die anführenden und Alt plus 0147 für die schließenden Zitatzeichen helfen, für die einfachen, die für ein Zitat innerhalb eines Zitats benötigt werden, Alt plus 0130 für das erste und Alt plus 0145 für das schließende. Leider funktioniert das in Eingabefeldern von Browsern nicht, und oft bringt auch der entsprechende HTML-Code nichts, was aber hier nicht der Fall ist. Sonst hilft nur die Zeichentabelle: kopieren und einfügen, wenn man es korrekt haben will, was aber in Browsern oft ebenso wenig funktioniert.
Aber über so etwas muss man sich bei der oben im Artikel erwähnten Konkurrenz eben keine Gedanken machen, vorausgesetzt, dass die richtigen Voreinstellungen im Programm getroffen worden sind!