Fukushima Daiichi und kein Ende
Um die Reaktorkatastrophe in Fukushima Daiichi scheint Ruhe eingekehrt zu sein. Jedenfalls ist in den hiesigen Medien kaum noch etwas darüber zu vernehmen. Doch wenn hierzulande anscheinend die Überzeugung herrscht, dass dort alles seinen geregelten Gang geht, muss dem tatsächlich nicht so sein. Medien, besonders aus den USA, berichten über Unfähigkeiten des Betreibers, die Arbeitsbedingungen dort und über Radioaktivität im Pazifik, die bereits massive Auswirkungen auf die Meeresfauna zeigt. Fukushima und kein Ende also: eine kleine Netzlese und -schau!
Es scheint hierzulande Ruhe eingekehrt zu sein um die Katastrophe in der Fukushima Daiichi Nuclear Power Plant. Die Aufräumarbeiten scheinen ihren geregelten Gang zu gehen, es wird schon wieder werden, der Kelch ging an uns vorüber, zumal Fukushima ja auch etwas weiter entfernt ist als Tschernobyl, an dessen Folgen manche Landstriche immer noch zu leiden haben, auch in Deutschland (siehe dazu hier „Wildschweine“)! Doch besonders Wissenschaftler und Medien aus den USA warnen vor vorzeitiger Beruhigung.Die Nachrichtenagentur Reuters berichtete bereits im Oktober über schlechte Arbeitsbedingungen bei schlechter Bezahlung und über die Gefahr, dass involvierte Mitglieder der mafiösen japanischen Organisation Yakuza radioaktives Material entwenden könnten; siehe „Special Report: Help wanted in Fukushima: Low pay, high risks and gangsters“.
Majia’s Blog, das Weblog eines Universitätsprofessors für politische Ökonomie und Biopolitik, berichtete ebenfalls im Oktober über massive Veränderungen in der Fauna des Pazifischen Ozeans, so etwa über das Schmelzen von Seesternen, die bereits an den Küsten Alaskas und Kaliforniens feststellbar sind; siehe „Animal Anomalies: Is the Fukushima Daiichi Disaster a ‚Tipping Point‘?“ mit vielen Verweisen auf seine Quellen.
Auch Bürgerstimme, ein Netzwerk freier Journalisten, weist im Dezember auf die Gefahr von radioaktiv verseuchtem Wasser im Pazifik und die Folgen für die Gesundheit hin; siehe „Fukushima: Radioaktives Wasser im Pazifik“.
Derzeit ist der Betreiber TEPCO (The Tokyo Electric Power Company) dabei, die Brennelemente aus dem Abklingbecken von Block 4 zu entfernen. Sowohl die Methode als auch TEPCO selbst werden in einem Video der Organisation Fairewinds Energy Education vom November als vollkommen untauglich für diese Aufgabe disqualifiziert; siehe „Remove TEPCO Before Removing Fuel“ mit einer deutschen Transkription des Videos. Auch der UN-Generalsekretär wurde über diesen Sachverhalt bereits unterrichtet; siehe unten.
Daher wurde auf den Seiten der Organisation MoveOn eine Petition an den japanischen Premierminister veröffentlicht, den Betreiber von diesen Arbeiten zu entlassen; siehe „Remove Tepco Before You Remove That Fuel“. Diese Petition ist dringend, weil 10 000 Stimmen benötigt werden!
Pingback:Fukushima 3.11 – Ronalds Notizen
Danke – es wird in der Tat auffällig wenig berichtet. Kann http://enenews.com/ empfehlen.
[Link ist leider nicht mehr erreichbar! Der Administrator]
Danke für den Kommentar und den interessanten Verweis; bei Interesse empfehle ich auch den neueren Beitrag zum Thema „Fukushima 3.11“ vom 11. März 2016, dem fünften Jahrestag der Katastrophe!
Pingback:Die Doomsday Clock neu gestellt – Ronalds Notizen