Wenn xenophobe Rassisten über „Gleichschaltung“ phantasieren, die ihrer Ansicht nach allüberall stattfindet, vor allem in den Medien, ist Vorsicht angesagt. Nicht nur deswegen, weil der Begriff durch die Nazi-Diktatur höchst belastet ist.

Hier noch einmal der Text:

Ein völlig kranker Narrentanz ist das, der sich in diesem Land abspielt. Wer die DDR erlebt hat, dem graust bei dem Gedanken, wo sich diese Gleich­schaltung noch hinbewegen wird.

Man ist geneigt zu fragen: die DDR? Nicht die Nazi-Diktatur, woher der Begriff eigentlich stammt?

Menschen, die von „Gleich­schaltung“ phantasieren, sind meist gleichzeitig auch solche, die diese am liebsten durch die Hintertür einführen wollen. Natürlich in ihrem Sinne: das berichten, was sie hören und lesen wollen! Oder das, was eine Diktatur denkt, was „das Volk“ hören und lesen soll. (Siehe den Wikipedia-Artikel hierzu!)

Dass der Herr Doktor, der i. Ü. für seine rassistischen und xenophoben Kommentare bekannt ist, dann einen Kommentar weiter auch noch auf die die Jenaer Erklärung verweist, mit der das Institut für Zoologie und Evolutionsforschung der Friedrich-Schiller-Universität Jena gegen scheinbar wissen­schaftliche Recht­fertigungen für Rassismus vorgehen will, spricht einmal mehr für seine „Intelligenz“. Wer sonst könnte auf eine Erklärung verweisen, die seine Meinung konterkariert!

Zitat aus der Erklärung:

Auch die Kennzeichnung „des Afrikaners” als vermeintliche Bedrohung Europas und die Zuordnung bestimmter, biologischer Eigenschaften stehen in direkter Tradition des übelsten Rassismus vergangener Zeiten. Sorgen wir also dafür, dass nie wieder mit scheinbar biologischen Begründungen Menschen diskriminiert werden und erinnern wir uns und andere daran, dass es der Rassismus ist, der Rassen geschaffen hat […]

Nicht wahr, Herr Doktor?

(Siehe zu einem anderen Kommentar dieses Herrn Doktors auch „Die Mär vom Bevölkerungsaustausch“ sowie „Unsäglich: Nazi- und DDR-Vergleiche“