Das Anthropozän, Erdzeitalter des Menschen
Wir leben im Anthropozän, dem Erdzeitalter des Menschen. Der Begriff warf der niederländische Chemiker und Atmosphärenforscher Paul J. Crutzen im Jahr 2000 in die Diskussion um die Zukunft unseres Planeten. Er bezeichnet den Zeitraum, in dem sich der Mensch die Erde „untertan“ machte. Ein Film beleuchtet rund 10 000 Jahre Menschheitsgeschichte.
Die Geschichte des Menschen ist, gemessen an den Abermilliarden von Jahren der Erdentwicklung, nicht mehr als ein Wimpernschlag. Umso eindrucksvoller, aber auch umso beängstigender, sind die Eingriffe, die der Mensch bei der Umgestaltung der Welt nach seinen Ideen und für seine Zwecke vorgenommen hat. Rund 50 Kilogramm Menschenwerk lasten, statistisch gesehen, auf jedem Quadratmeter der Welt. Der Einfluss des Menschen auf die Erde kann es inzwischen an Ausmaß mit den großen, auch zerstörerischen Naturkräften aufnehmen, die den Planeten bislang gestaltet haben. Das geologische Zeitalter ist zu einem des Menschen geworden. Wir verbrauchen innerhalb weniger Generationen so viel (und mehr) als das, was vorher natürlich geschaffen wurde.
Was zu Beginn der menschlichen Zivilisation noch kaum wahrnehmbar ist, wird über die Jahrhunderte mit der wachsenden Weltbevölkerung immer deutlicher: Spätestens seit der industriellen Revolution im 19. Jahrhundert, [sic!] und noch massiver ab der Mitte des 20. Jahrhunderts wird der Fußabdruck des Menschen auf der Erde unübersehbar, unter dem der Planet heute zu ersticken droht.
Doch der Film begnügt sich nicht damit, die negativen Auswirkungen unseres Tuns zu schildern. Weltweite Aufforstungen, so etwa ein gigantisches Projekt in China, regenerative Energien, neue Wege der Trinkwasseraufbereitung, die Rettung von Korallenriffen oder die Rückgewinnung von Kohlendioxid aus der Atmosphäre sind einige davon.
Dass die Menschheit in der Lage ist, schädliche Entwicklungen rückgängig machen zu können, bewies sie z. B. beim Verbot von Fluorchlorkohlenwasserstoffen (FCKW). Die als Treibgase, Kälte- oder Lösemittel verwendeten chemischen Verbindungen gelangen wegen ihrer großen Flüchtigkeit in die Stratosphäre und reagieren mit der Ozonschicht. Diese wurde dadurch regelrecht „löchrig”.
Der Film bei 3sat: „Anthropozän – Naturgewalt Mensch“ von Jens Monath und Heike Schmidt, 1 Stunde, 43 Minuten, verfügbar noch bis zum 21. Dezember 2030. Auf der Seite des den Film produzierenden Senders ZDF findet man dessen einzelne Teile „Erde“, „Luft“ und „Wasser“ in den Langversionen: ZDFmediathek: „Anthropozän – Das Zeitalter des Menschen“.
(Siehe hier etwa auch „Die Doomsday Clock neu gestellt“, „Wirtschaftswachstum auf Teufel komm raus!“ und „Die Rapanui und wir“!)
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