Das Hohelied der Liebe
auch: Die Liebe als höchste Geistesgabe
Wenn ich mit Menschen- und mit Engelzungen redete und hätte die Liebe nicht, so wäre ich ein tönendes Erz oder eine klingende Schelle. Und wenn ich prophetisch reden könnte und wüsste alle Geheimnisse und alle Erkenntnis und hätte allen Glauben, sodass ich Berge versetzen könnte, und hätte die Liebe nicht, so wäre ich nichts. Und wenn ich alle meine Habe den Armen gäbe und ließe meinen Leib verbrennen und hätte die Liebe nicht, so wäre mir’s nichts nütze.
Die Liebe ist langmütig und freundlich, die Liebe eifert nicht, die Liebe treibt nicht Mutwillen, sie bläht sich nicht auf, sie verhält sich nicht ungehörig, sie sucht nicht das Ihre, sie lässt sich nicht erbittern, sie rechnet das Böse nicht zu, sie freut sich nicht über die Ungerechtigkeit, sie freut sich aber an der Wahrheit; sie erträgt alles, sie glaubt alles, sie hofft alles, sie duldet alles.
Die Liebe hört niemals auf, wo doch das prophetische Reden aufhören wird und das Zungenreden aufhören wird und die Erkenntnis aufhören wird. Denn unser Wissen ist Stückwerk und unser prophetisches Reden ist Stückwerk. Wenn aber kommen wird das Vollkommene, so wird das Stückwerk aufhören. Als ich ein Kind war, da redete ich wie ein Kind und dachte wie ein Kind und war klug wie ein Kind; als ich aber ein Mann wurde, tat ich ab, was kindlich war. Wir sehen jetzt durch einen Spiegel ein dunkles Bild; dann aber von Angesicht zu Angesicht. Jetzt erkenne ich stückweise; dann aber werde ich erkennen, wie ich erkannt bin. Nun aber bleiben Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei; aber die Liebe ist die größte unter ihnen.
(1. Brief des Paulus an die Korinther, Kapitel 13; revidierte Lutherübersetzung von 1984, in die neue Rechtschreibung überführt. Das musste einfach wieder einmal zitiert werden!)
Diese Worte sind wirklich das Schönste, was ich je über die Liebe gelesen habe. Ich kannte sie zwar bereits inhaltlich und besonders den Satz: „Nun aber bleiben Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei; aber die Liebe ist die größte unter ihnen.“, ich habe den Text aber noch nie als ganzen gelesen (ich glaube ich sollte mich doch mal intensiver mit der Bibel beschäftigen).
Die Liebe ist alles, ohne die Liebe wäre die Sonne nur ein Feuerball, der über den Himmel zieht, das Meer wäre nur ein großes Wasserreservoir, Vogelgezwitscher nur ein Geräusch und jeder Mensch nur ein unbedeutende Laune der Natur.
Ich habe die Frage nach dem Sinn des Lebens für mich bereits geklärt: er besteht einzig und allein im Lieben!
Danke für die Bereicherung =) Ich glaube ich werde bald mal wieder eine Bibel zur Hand nehmen…
Da sei dir etwa das Hohelied Salomos empfohlen, dass es seit wenigen Jahren in einer zeitgemäßeren Neuübersetzung in einem kleinen Bändchen gibt. Auch über „Liebe“ …!
Danke für den Tipp!! Aber ich mag die Neuübersetzungen der Bibel nicht so sonderlich. Ich habe die “Gute Nachricht” daheim stehen, aber ich bevorzuge die älteren Ausgaben, in denen Jesus nicht sagt: “Hey Leute, kommt mal her, ich muss euch mal was erzählen, ist echt der Hammer wie sozial mein Alter da oben ist…”…naja, bisschen übertrieben, aber ich denke du weißt was ich meine 😉
Da gab es vor einigen Jahren diese Neuübersetzung der Bibel in geschlechtsneutralem Deutsch. Ich muss sagen, dass diese mich nicht so begeistert hat. Was die Neuübersetzung des Hohelieds Salomos angeht, so ist diese nur einhellig gelobt worden, zumal sie auch notwendig war, da die Fassung in der Bibel nicht immer leicht zu verstehen ist und zu Missdeutungen anregt.
Auch mit dem Text wurde ich schikaniert.
Heute kann ich dazu nur sagen leben-lieben-leiden gehört zusammen und wer überhaupt auf die Idee kommt, dass jemand ohne Liebe sein kann, legt schon einen unnötigen Zweifel zu Grunde.
Ich bin sehr überrascht diesen Text hier zu finden und Danke dafür, dass Du mich verlinkt hast.
Überrascht muss man nicht sein, diesen Text hier zu finden, bedeutet dem Blog-Betreiber doch das Thema „Liebe“ sehr viel, wenn auch zurzeit leider nur in der Theorie!
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