Fremde
von Cornelia Tiedemann
Er ist anders, er ist fremd,
deutscher Sprachfluss noch gehemmt,
schlicht gekleidet, alt das Hemd,
an unser Grenze angeschwemmt.
Die Grenze, das ist die Kultur —
Kultur ist unsre eigne nur …
Wer Allah sagt statt Gott im Schwur,
den trifft die Ablehnung oft pur …
Was wert ist, wir bestimmen das —
wir werten ohne Unterlass!
Zuerst fragen wir nach dem Pass —
der „falsche“? Und er beißt ins Gras.
So gibt es täglich stilles Sterben:
Den Wüstensand und Meere färben
das Blut der Menschen im Verderben!
Die „freie“ Welt liegt längst in Scherben.
(Veröffentlicht mit freundlicher Genehmigung der Autorin, bei der auch die Urheberrechte liegen.)
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