Der Pilger
von Joseph von Eichendorff
I.
Man setzt uns auf die Schwelle
Wir wissen nicht, woher?
Da glüht der Morgen helle,
Hinaus verlangt uns sehr.
Der Erde Klang und Bilder,
Tiefblaue Frühlingsluft,
Verlockend wild und wilder,
Bewegen da die Brust.
Bald wird es rings so schwüle,
Die Welt erathmet kaum,
Berg’, Schloß und Wälder kühle
Steh’n lautlos wie im Traum,
Und ein geheimes Grausen
Beschleichet unsern Sinn:
Wir sehnen uns nach Hause
Und wissen nicht, wohin?
(aus Gedichte, Berlin 1857; online im Deutschen Textarchiv, wo auch die Teile II. bis VI. von „Der Pilger“ „abgedruckt“ sind. Siehe hier auch „Heimat“ und andere Beiträge des Schlagworts „fremd“!)
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