Eine Frau erschien mir im Traum
oder Das Laubgebläse
Eine Frau sah ich in einem Traum,
so schön, so nah, ich glaubt’ es kaum.
Doch als ich dann bin aufgewacht,
wurd’ ich um den Genuss gebracht.
Sie kam mir nah, sie kam mir näher —
warum kannt’ ich sie nicht schon eher?
Doch als sie gab mir einen Kuss,
begann dann plötzlich der Verdruss.
Ein Laubgebläse von gegenüber
nicht spurlos ging am Traum vorüber —
zudem noch in der Mittagszeit! —,
und drängt’ in all die Heiterkeit.
Das Laubgebläse mit Getöse —
das Grauen klingt unendlich böse! —,
mit Gedröhn und mit Gelärme
beendet laut mein Traumgeschwärme.
Lebwohl, du wunderschöne Frau,
nun bleibt das Leben wieder grau.
Das Laubgebläse mit Gebraus
macht’ der Liebe den Garaus.
(Siehe hier beispielsweise auch „Ein Tag & Ein Traum“, „Das Aktbild“ und „Godehard Giese“!)
Ich wünsche dir nen neuen Traum,
wenn Blätter sind am Maienbaum.
Dann findest du im Traum Genuss
und sicher mehr als einen Kuss!
Schöne Träume!
Auch wenn die Bäume werden fetter,
ein Laubgebläse findet immer Blätter,
und wenn es nur gar wenig sind!
Ich nimmer meine Muse find‘.
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