Ein Arbeitgeber möchte Sie auf seine Stelle aufmerksam machen
Es ist ja nicht so, dass man sich nicht freut, wenn das Jobcenter nach langer, langer Zeit mal wieder mit einem Stellenvorschlag kommt. Zeigt es doch, dass man noch nicht ganz aus deren (inzwischen längst digitalen) Karteien verschwunden ist. Und das nicht mehr allzu lange vor der Rente! Ein Arbeitgeber möchte Sie auf seine Stelle aufmerksam machen, heißt es im Betreff des Briefes. Also keine dieser Aufforderungen zur Bewerbung, die eher üblich sind und bei denen man bei Nichtbefolgung mit Sanktionen rechnen muss. Lese ich mir die Stellenbeschreibung durch, versteht sich das Warum.
Sie können Kenntnisse in Javascript, PHP, MySQL sowie im Bereich E-Commerce vorweisen und sind fit im Umgang mit SEO-Standards und deren Analyse-Tools wie Google Analytics. Sie haben die Fähigkeit, an mehreren Projekten gleichzeitig zu tüfteln, Selbstständigkeit und ein zielgerichtetes Arbeiten zeichnen Sie aus.
Nun, „die Fähigkeit, an mehreren Projekten gleichzeitig zu tüfteln“, scheint heutzutage allgemeine Standard-Voraussetzung zu sein. Nicht nur in meinem eigentlichen Gewerbe, sondern allgemein. Nämlich auch dann, wenn man beruflich nichts oder kaum etwas mit „Javascript, PHP, MySQL“ usw. zu tun hat. Wie ich. Und dass der Arbeitgeber in Stuttgart sitzt, also nicht dort, wo man selbst wohnt, ist heutzutage wohl ebenso Standard.
Aber dass das Jobcenter mir dieses „Ein Arbeitgeber möchte Sie auf seine Stelle aufmerksam machen“-Schreiben dann auch noch gleich dreimal für exakt dieselbe Stelle zukommen lässt, also in drei frankierten Umschlägen, also mit jeweils Porto, hätte wirklich nicht sein müssen! Dass das Schreiben auch noch von derselben Sachbearbeiterin kommt, die es innerhalb von zwei Tagen dreimal verschickt hatte, spricht für die Qualität der Mitarbeiter/-innen dort.
Die Frage ist nur, ob ich mich jetzt gleich dreimal (nicht) bewerben soll.
(Siehe auch „Hartz IV: Unpassende Stellenangebote vom Jobcenter“ im Forum des WiWi-TReFF und hier u. a. „Jobcenter – eine zutiefst verachtenswerte Institution“, „Harte Treffer!“, „Arbeitsstelle — alles nur geträumt“ und „Mehr Interesse an Statistiken als an Menschen“!)
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