Rachepornos: zum Opfer geworden?
Eine neue Unsitte verbreitet sich im World Wide Web (WWW): Rachepornos, englisch: Revenge Porn. Es handelt sich hierbei um pornografische oder enthüllende Videos oder Bilder von Personen, die als Teil eines Racheaktes ohne die Zustimmung der darin Gezeigten veröffentlicht werden. Eine neue Form sexueller Gewalt also! Die Opfer sind meist Frauen.
Allerdings ist Rache nicht das einzige Motiv derer, die solche Inhalte ins WWW hochladen. Diese können vom einfachen Vergnügen bis hin zum finanziellen Interesse der Herausgeber dieser Inhalte reichen. Befeuert werden sie von einer großen Nachfrage von gewissen Portalen und deren Nutzern. Ein genauerer Begriff ist deshalb Non Consensual Porn (NCP): uneinvernehmliche Pornografie. Damit ist die Verbreitung von sexuell grafischen (Bewegt)bildinhalten von Einzelpersonen ohne deren Zustimmung gemeint.
Meist sind die ursprünglichen Aufnahmen zu rein privaten Zwecken und manchmal auch heimlich entstanden. Oder schlicht gestohlen. Manchmal ermöglichen auch neue Technologien wie Deepfake Benutzern ohne Programmierkenntnisse, Gesichter in Videos mit denen von Dritten zu vertauschen. Für die meist weiblichen Opfer ist es ein Schock, wenn sie Filme oder Fotos von sich im Netz entdecken – falls sie sie denn entdecken. Die Opfer von Rachepornos sind einem sehr hohen Maß an psychischem Stress ausgesetzt, der zu Angst und Depressionen bis hin zum Suizid führen kann, wie in Italien, Spanien, Brasilien, Großbritannien oder den USA geschehen. Selbst Prominente sind Opfer von Rachepornos.
Rachepornos: zum Opfer geworden?
Aber wie kann man sicher sein, dass der oder die Ex nicht aus Rache oder aus einem anderen Motiv heraus die Aktfotos oder den kleinen Privatporno irgendwo hochgeladen hat? Eine neue Website hilft: Am I In Porn? Einfach ein Bild von sich hochladen und die integrierte Suchmaschine suchen lassen! Außerdem versprechen die Betreiber/-innen Hilfe bei der Entfernung der Bilder oder Videos. Inzwischen gibt es in vielen Ländern wie etwa in Deutschland Gesetze gegen diese Art des Missbrauchs.
(Siehe hier etwa auch „Mobbing“, „Mitfahrgelegenheit gesucht“, „Privat“ und „Hass und Hetze im Internet“!)
Hoffentlich Gesetze, die drastische Bestrafungen ermöglichen, am besten Gefängnisstrafen oder zumindest so hohe Geldbußen, dass sie den Tätern richtig weh tun. Plus Schmerzensgeld an die Opfer.
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