Hass und Hetze im Internet
Eine Gefahr für unsere Demokratie
Hass und Hetze im Internet bedrohen unsere Demokratie. Eine im Auftrag von Campact erstellte Studie gibt Auskunft über das Ausmaß der Bedrohung und fordert Gegenmaßnahmen.
Menschen, die sich für unsere Demokratie einsetzen, erfahren im Internet nicht selten Hass und Hetze. Diese reichen von Belästigungen über Beleidigungen bis hin zu persönlichen Diffamierungen. Opfer haben kaum Möglichkeiten, sich dagegen zur Wehr zu setzen. Eine Untersuchung des Instituts für Demokratie und Zivilgesellschaft (IDZ) im Auftrag der Petitions- und Kampagnen-Plattform Campact im Bundesland Hessen zeigt: Hass und Hetze im Internet sind allgegenwärtig.
Ein Drittel bereits Opfer von Hass und Hetze im Internet
Mehr als ein Drittel der befragten Hessen (34 Prozent) gab an, im Internet bereits beleidigt worden zu sein. Vor allem jüngere und Menschen aus Einwandererfamilien wiesen dabei signifikant höhere Werte auf. So geben von den 18- bis 24-jährigen Befragten 69 Prozent an, dass sie bereits online beleidigt worden seien. Bei den Befragten aus Einwandererfamilien berichten 21 Prozent, dass ihnen sogar bereits körperliche Gewalt angedroht worden sei.Wer ist Ziel von Hass und Hetze im Internet?
Nach den Wahrnehmungen der Befragten sind hauptsächlich geflüchtete Menschen und solche mit einem sogenannten „Migrationshintergrund“ Opfer von Hasskommentaren (jeweils 75 Prozent), dicht gefolgt von Muslimas und Muslimen (73 Prozent). Dahinter folgen Hass und Hetze gegen die Bundesrepublik Deutschland (72 Prozent), gegen amtierende Politiker/-innen (71 Prozent) über Arme (56 Prozent) bis hin zu Menschen mit Behinderungen (41 Prozent). Insgesamt geben 84 Prozent der Befragten an, dass sie bereits aggressive oder abwertende Botschaften gegen mindestens eine der abgefragten Gruppen oder Institutionen gesehen haben.Auswirkungen von Hass und Hetze auf Unbeteiligte
Doch Hass und Hetze im Internet haben auch Auswirkungen auf Menschen, die nur am Computer sitzen und die Kommentare mitlesen. Etwa die Hälfte der hessischen Internet-Nutzer/-innen gab an, sich in Reaktion auf Hassrede im Internet seltener zu ihrer politischen Meinung zu bekennen und sich seltener an Diskussionen im WWW zu beteiligen. Das bedeutet, dass Menschen durch Hassbotschaften systematisch aus Online-Diskussionen vertrieben werden bzw. sich vertreiben lassen, wodurch die betroffenen Personen, der Meinungspluralismus im Netz und somit letztlich die demokratische (Diskurs-)Kultur leiden.
Die Forderungen an die Politik
Campact setzt sich dafür ein, dass sich Politiker und Politikerinnen aller Parteien zu einem Maßnahmenkatalog bekennen und ihn nach der hessischen Landtagswahl durchsetzen sollen. Dieser umfasst die Stärkung von Betroffenen bis hin zur Durchsetzung konsequenter Strafverfolgung der Täter/-innen.
- Campact: „Hass im Netz: Angriff auf unsere Demokratie“ mit Verweisen auf die detaillierten Ergebnisse der Studie
- NDR-Debatte: „Gaffen, geifern, grölen: Verroht unsere Gesellschaft?“ mit vielen Einzelbeiträgen auch zu Hass und Hetze im Internet
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