Alles schon mal dagewesen!
Die Asyldebatte in den 1990er-Jahren
Es fällt manchmal schwer, der These, dass sich die Geschichte nicht wiederholt, zu widersprechen. Aber manchmal ist eben alles schon mal dagewesen. So auch die Asyldebatte.
Ein siebenminütiger Beitrag vom 6. Dezember 2017 in Deutschlandradio Kultur mit dem Titel „Diskurs um Flucht und Asyl in den 1990er-Jahren – Hetze gegen ‚Scheinasylanten‘ und ‚Asylmissbrauch‘“ erinnert an die Asyldebatte in den 1990er-Jahren. Während Rechtsextreme und Neonazis gemeinsam mit dem Mob gegen Ausländer hetzten, Brandanschläge wie in Rostock, Mölln und Solingen verübt wurden, hetzten Politiker fast aller Couleur im Bundestag gegen die Asylpolitik – und gegen Ausländer! Eine Distanzierung von den Pogromen blieb größtenteils aus.
Auch wenn die AfD noch nicht existierte, der Tonfall der Debatte um das Grundrecht auf Asyl von damals ähnelt doch gewaltig den Beiträgen der AfD von heute. Alles schon mal dagewesen!
Siehe zu anderen Ähnlichkeiten zwischen damals und heute auch
Nachtrag vom 6. Juli 2018:
Ein akustischer Beitrag vom 1. Juli 2018 erinnert an den 1. Juli 1993, als die Asyldebatte mit der Neuregelung des Asylrechts in Deutschland ihr Ende fand:
- NDR Info: „Weniger Rechte für Asylbewerber“ (14 Minuten, 50 Sekunden)
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