An „Heta“: Ihr Kommentar auf PI-News
Ich bedanke mich sehr für die kostenlose Werbung für eine von mir im Nachbarschafts-Netzwerk nebenan.de eingestellte Veranstaltung zur Flüchtlingshilfe, die Sie durch Ihren Kommentar auf PI-News (Verweis öffnet in neuem Fenster!) möglich gemacht haben. Hier ein Bildschirm-Schnappschuss, damit die Besucher/-innen dieser Notizen nicht dieses unsägliche Hass-und-Hetze-Portal aufrufen müssen:
Dass mir allerdings Ihre Werbung ausgerechnet auf diesem rechtspopulistischen bis stramm rechten Desinformations-Blog PI-News wenig behagt, können Sie sicherlich nachvollziehen, zumal die Intention der von mir eingestellten Veranstaltung mit der von PI-News völlig gegensätzlich ist. Da ich selbst einen Kommentar auf PI-News nur dann einstellen kann, wenn ich dort ein Konto habe, ich aber nicht die geringste Lust verspüre, ein solches einzurichten, hier meine Antwort an Sie, „Heta“. Für uninformierte Leserinnen und Leser zunächst ein wenig zum Hintergrund:
Der Aufruf und eine private E-Mail
Durch eine Petitions-Plattform erhielt ich den Hinweis auf die Kundgebung des Bündnisses „Seebrücke“, einem Zusammenschluss von 13 Flüchtlingsinitiativen und zivilgesellschaftlichen Gruppen, darunter „Mission Lifeline“ und Sea-Watch.org. Den Wortlaut hatten Sie bereits in Ihrem Kommentar übernommen, sodass ich ihn hier nicht wiederholen muss. Diesen Aufruf stellte ich am 5. oder 6. Juli als Veranstaltung im Nachbarschafts-Netzwerk nebenan.de ein.
Einen Tag später, am 7. Juli, erhielt ich eine private E-Mail mit dem Betreff „Zu den ‚Geflüchteten“:
Nicht alle sind von der Idee begeistert – MfG von Gisela Zabka
und einem direkten Link auf Ihren Kommentar. Ich wurde stutzig, denn mein Name dort konnte eigentlich nur durch jemanden ermittelt werden, die/der ein Konto bei nebenan.de hat. Die Veranstaltung ist nämlich nur für angemeldete Nutzer/-innen einsehbar, zudem ist sie wortwörtlich aus nebenan.de übernommen worden. Und siehe da: Eine Frau namens Gisela Zabka ist ebenfalls bei nebenan.de angemeldet; sie wohnt hier in der Nachbarschaft!
Wer ist Gisela Zabka?
Weitere Recherchen ergaben, dass Sie, „Heta“ alias Gisela Zabka, „Redakteurin a. D.“, im WWW vielfältige Spuren hinterlassen haben, z. B. als Unterzeichnerin eines Aufrufs, deren Verfasser behaupten, dass „Deutschland durch die illegale Masseneinwanderung beschädigt wird“, und daher fordern, „dass die rechtsstaatliche Ordnung an den Grenzen unseres Landes wiederhergestellt wird“. Weiter sind Sie dafür bekannt, dass Sie regelmäßig auf rechten Internetseiten kommentieren, auch auf PI-News. Eine Stammleserin dort, sozusagen. Und: Als Gisela Zabka, in Klammern: Heta, sind Sie als Kommentatorin auch bei der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ) angemeldet. Welch verblüffende namentliche Übereinstimmung! Ihre gesammelten Kommentare finden sich hier (Referenz öffnet in neuem Fenster!).
Entschuldigung für Ihren Kommentar auf PI-News
Nachdem ich mich zunächst für Ihre E-Mail bedankt hatte – immerhin weiß ich dadurch, was im WWW so über mich geschrieben steht! – und seitdem mehrere weitere E-Mails hin und her folgten, in denen ich meinen Verdacht Ihnen gegenüber äußerte, aber keinerlei Entschuldigung Ihrerseits zu vernehmen war (im Gegenteil: Sie sprachen lediglich von einem „kleinen Fauxpas“!), antworte ich Ihnen, „Heta“ alias Frau Zabka, also öffentlich. So öffentlich, wie Sie mit meinem Namen umgegangen sind. Mit dem Unterschied allerdings, dass mir Ihr kompletter Name zwar bekannt ist, aber zunächst verschwiegen wurde, solange ich noch auf eine Entschuldigung hoffen konnte!
Auf private E-Mails werde ich ab sofort nicht mehr reagieren. Das abschätzige „Krauter“, mit dem man abwertend kleine Handwerksbetriebe oder Unternehmen bezeichnet, die mit der technischen und wirtschaftlichen Entwicklung nicht Schritt halten: geschenkt. Kommentare auf PI-News zeigen nämlich sehr häufig, dass gerade deren Autorenschaft sehr wohl Dienste eines Korrektoren in Anspruch nehmen sollte!
Da bislang keine Entschuldigung bei mir eingegangen ist, und zwar in Form eines Kommentars hierunter, ist Ihr Name nun entschlüsselt worden. Ihre E-Mail-Adresse war mir dank unseres Austauschs bekannt; sie hätte dazu dienen sollen, Ihre Entschuldigung von anderen Kommentaren unterscheiden zu können. Ihren Namen hätten Sie noch nicht einmal angeben müssen; Sie hätten ja „Heta“ nehmen können.
Wie Sie mit Ihrem Nutzerkonto auf nebenan.de umgehen wollen, bleibt Ihnen überlassen. Gegen die drei Nutzungsregeln
- Sei nett!
- Sei ehrlich!
- Sei hilfsbereit!
haben Sie für meine Begriffe jedenfalls verstoßen.
Hintergründe zu PI-News
Zwangsweise musste ich mich die letzten Tage öfters auf PI-News umsehen. Für unbedarfte Leser/-innen hier einige Informationen:
PI-News ist ein Hass- und Hetz-Portal für Rechtspopulisten bis hin zu Rechtsextremen. Laut Frankfurter Rundschau ist es „eine zentrale Plattform für Hass und Gewaltaufrufe“. Und natürlich hetzt es sich am besten anonym (Correctiv.org)!
PI ist die Abkürzung von politically incorrect, also das Gegenteil von „politisch korrekt“. Es handelt sich hierbei um eine Art Blog, in dem verschiedene Autoren (natürlich anonym) Beiträge einstellen, die man kommentieren kann, wobei sich die Autorenschaft der Kommentare (natürlich anonym) dabei zu übertreffen sucht, möglichst weitere „originelle“ Verweise in Form von externen Links einzustellen. Der Zweck: gegenseitiges Schulterklopfen. Man bestärkt sich selbst und gegenseitig in Hass und Hetze. Oder anders ausgedrückt: wechselweises Onanieren bzw. Fellatio, „intellektuell“ gesehen und im übertragenen Sinn. Die BILD für Leute, denen dieses Blatt zu wenig rechts(radikal) ist.
Natürlich ohne Impressum!
Ein Impressum und eine Datenschutzerklärung gemäß DS-GVO gibt es (natürlich) nicht – vielleicht sollte sich hier mal ein Jurist heranwagen! –, aber laut Wikipedia wird es von Stefan Herre betrieben. Eine inhaltliche Nähe zur AfD ist unverkennbar.
In Paragraph 2 der Leitlinien heißt es zwar
Kommentare, die sich mit unsachlichem, übertrieben polemischem, verleumderischem, ehrverletzendem oder beleidigendem Verbal-Vandalismus gegen Menschen wenden und dabei geeignet sind, ein Klima allgemeiner Beschimpfung und Verunglimpfung herbeizuführen, werden von uns ebenfalls nicht geduldet.
aber es ist stark zu bezweifeln, ob an dessen Umsetzung jemand gelegen sein könnte.
Und, ach ja, der Aufruf und die entsprechenden Demonstrationen in ganz Deutschland fanden natürlich auch Eingang in PI-News. In der Bildunterschrift des Bildes, auf dem drei Demonstrantinnen zu sehen sind, zwei davon mit Plakaten, heißt es:
Diese Damen trugen am Samstag Plakate für mehr Gewaltimporte aus Afrika durch Berlin. Maria, Mia, Mireille und Susanna trugen deshalb schon ihr letztes Hemd.
Mehr über dieses unsägliche Blog muss man nicht wissen und dort nicht gelesen haben!
Siehe hier beispielsweise auch
- Einfache Fahrt
- Ein Appell zum Weltflüchtlingstag
- Wie viele Flüchtlinge gibt es in Deutschland?
- Ausländer
- Özil und Gündoğan aus der Nationalmannschaft? (eine Petition, auf der sich die Kommentatoren ebenso in Hass und Hetze gegenseitig bestätigen)
- Atheisten eine Sekte? (eine andere Form von Hetze)
Das ist ja widerlich, vor allem dann, wenn man die „Dame“ noch aus der Nachbarschaft kennt! Ich hätte ihren vollständigen Namen sofort eingestellt und nicht erst auf eine Entschuldigung gewartet. So was ist unentschuldbar!
Vielleicht ist eine Anzeige sinnvoll.
Im Übrigen:
„trugen deshalb schon ihr letztes Hemd.“
Ist das eine Drohung?
Anzeige weswegen? Aber da „die ‚Dame‘“, wie Šuhaj schreibt, keinerlei Anstalten einer Bitte um Entschuldigung von sich gibt, werde ich ihren Namen hier einstellen.
Die Bildunterschrift soll sich darauf beziehen, dass die Flüchtlinge, und zwar alle, wie unterstellt wird, „jede Menge Gewalt und Tod bis nach Deutschland“ bringen werden. Das „letzte Hemd“ bezieht sich also auf den vermuteten baldigen Tod der Frauen. Über sie heißt es im Artikel noch weiter:
Hier der direkte Verweis auf den Artikel, nur muss man ihn schon selbst in den Browser kopieren:
www.pi-news.net/2018/07/aufmarsch-der-idioten-fuer-entkriminalisierung-der-schlepper/
Aha. Den Namen und Heta werde ich mir merken.
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