Gemeinsam einsam und allein im Internet?
Wer jetzt kein Haus hat baut sich keines mehr.
Wer jetzt allein ist wird es lange bleiben,
wird wachen, lesen, lange Briefe schreiben
und wird in den Alleen hin und her
unruhig wandern wenn die Blätter treiben.
(aus Rainer Maria Rilke: Herbsttag, in: Das Buch der Bilder, Berlin/Leipzig, Stuttgart 1902 u. a.)
Einsamkeit sucht Gefährten und fragt nicht, wer es ist. Wer das nicht weiß, war nie einsam, sondern nur allein.
(aus Erich Maria Remarque: Die Nacht von Lissabon, Köln 1962)
Wer einsam ist, der hat es gut,
Weil keiner da, der ihm was tut.
[…]
Worauf denn auch der Satz beruht:
Wer einsam ist, der hat es gut!
(aus Wilhelm Busch: Der Einsame, in: Zu guter Letzt, München 1904)
Der Zustand der Einsamkeit ist altbekannt: Schon seit der Antike haben sich Philosophen und Künstler mit ihr beschäftigt. Heutzutage ist Einsamkeit eher ein Thema für Mediziner, Soziologen und vor allem für Psychologen. Die Empfindung, von anderen Menschen getrennt und abgeschieden zu sein, kennen viele, und das trotz der Möglichkeiten des Internets. Und es werden immer mehr. Was hat das Internet mit Vereinsamung zu tun? Wie geht es Menschen mit der Borderline-Persönlichkeitsstörung, die Angst vor Nähe und vor Einsamkeit haben? Sind Einsamkeit und Alleinsein überhaupt dasselbe?
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